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Ruine Alt-Süns 1216


Die älteste Vazer Burg im Domleschg





Ruine Alt-süns

















   

    Burgruine Alt-Süns von 1216 wurde 1451 wie ein Baum zur
    Hälfte gefällt: Durch Brandlegung wurde das Mauerwerk
    zweier Turmseiten mürbe gemacht, dann ausgebrochen und
    mit hunderten von hölzernen Spriessen unterklotzt. Bei
    Abbrennen der Spriessung brach der Turm entzwei. Gleiche
    Zerstörungsweise bei Neu-Süns, Cagliatscha und Clanx. Die
    offene Turmhälfte zeigt eine Vielzahl von Baudetails, fast
    ein Lexikon der Burgenkunde.



1216 bauen die mächtig gewordenen Freiherren von Vaz im milden Domleschg ihre erste Burg ausserhalb ihrer Stammburg Nivaigl in Vaz, von dort aus bauen sie fünfzig Jahre später Ortenstein und noch später Neu-Süns, das wir meist Canova nennen. Mit der Erbtochter Ursula von Vaz des letzten Freiherren gehen die Besitzungen an die Grafen von Werdenberg-Sargans. In der Schamser Fehde von 1451 werden die kaum mehr bewohnten Burgen Alt-Süns und Neu-Süns durch Untergraben einer Turmhälfte zum Einsturz gebracht, seither sind sie pittoresker Blickfang der Domleschger Burgenlandschaft.

Seit 1986 ist Alt Süns wegen seiner vielen burgenkundlich interessanten Baudetails vielbegangener Anlaufpunkt von Schulklassen, ein Lehrmittel des Kantons gibt dazu vielerlei Hinweise.


Skizze Alt-Süns



















   

   
    Der Vater der Schweizer Kunstgeschichte Johann Rudolf
    Rahn, war in die Ruinen Graubündens vernarrt. Die
    fotografisch genauen Zeichnungen seines Skizzenbuches
    zeigen den Zerfallszustand vieler Burgen am Ende des 19.
    Jahrhunderts und lassen uns erkennen, wieviel
    Originalsubstanz in einem guten Jahrhundert verloren
    gegangen ist.



Trotz guter Bausubstanz sind die Mauerkronen nach 570 Jahren der Bewitterung stark aufgelöst, lose Steine gefährden die Besucher. Auf Anregung des früheren Denkmalpflegers und Burgenkenners Dr. Hans Rutishauser verfasst P.C. 2012/13 ein umfassendes Sicherungskonzept, das auch den Besuchern den Zugang zum steilen Burghügel erleichtern soll. Im März 2013 sind die 880‘000.- Franken gesichert, P.C. übernimmt die Defizitgarantie, der Kanton trägt 30% an die Sicherung bei. Alle sind einverstanden: Der besitzende Landwirt, die Denkmalpflege, die Gemeinde, der bewährte Unternehmer ist auf Mai 2013 bereits verpflichtet, die Baubewilligung erscheint als kleine Formsache. Doch dann wird klar, dass der Burghügel in der biologischen Schutzzone der „Trockenstandorte in äusseren Domleschg“ liegt. Und die Fachleute des Amtes für Natur und Umwelt klären uns auf, dass sich die Schutzziele dieser Zone nicht mit der geplanten Erschliessung mit einem Fussweg verträgt, den auch ältere Menschen sicher begehen können.

Weil gerade diese Fusswegerschliessung aber eine Bedingung der grössten Geldgeberin war, kann die Sicherung vorerst nicht realisiert werden. Für eine Sanierung der in ihrer Qualität einmaligen Ruine ohne sichere Erschliessung für die Besucher müssen zuerst neue Geldgeber gefunden werden. Alt-Süns darf nicht weiter zerfallen und bleibt ein Projekt von PRO CASTELLIS.




       


















   


















   
    Dieser kleine Fusspfad erschliesst eine gesicherte Burgruine     für die Besucher. Ein gleichartiger Weg sollte die vor Zerfall
    gerettete Ruine Alt  Süns  auch für ältere  Wanderer
    zugänglich machen.Dass dies aus Gründen des      
   Schutzes der „Trockenstandorte im äusseren Domleschg“         nicht möglich ist, zeigte sich erst im Bewilligungsverfahren     des Kantons.