Die Bergeller und Engadiner Wehrbauten des Mittelalters grüssen weithin sichtbar in die Landschaft: Castelmur, Tarasp, Steinsberg, Guardaval und Spaniola. Die Fortezza Rohan auf ihrem Hügel über Susch wurde 1635 in den Bündner Wirren errichtet. Während Wanderer auf den Pässen noch Schützengräben des ersten Weltkrieges erkennen können, sind alle nach 1936 gebauten 42 modernen Fes-tungen so gut getarnt, dass sie kaum je wahrgenommen werden. Kunstmaler wie Hans Erni haben die künstlichen Felsen vor den Scharten täuschend echt bemalt, Bunker wurden als alte Ställe getarnt. Ein Angreifer sollte mit Feuer überrascht werden, aus sicheren und nicht erkennbaren Stellungen. Und das treffsicher auch bei Nacht und Nebel.

Die Felswand am Malojapass musste ihr Geheimnis nie offen zeigen. Fünf schwere Maschinengewehre und eine Panzerabwehrkanone waren 1939 bereit, einen Angriff der Achsenmächte in den Sprengstellen der Passkehren zum Stehen zu bringen. Bei geschlossenen Tarntoren vermutet hier niemand die stärkste Passfestung Graubündens. Sie dürfen erstmals dahinter blicken, die Geheimhaltung ist aufgehoben...

Die guten Tarnungen und die Geheimhaltung der Standorte – ein Werk im Bergell und zwei Werke im Engadin sind noch nicht zugänglich – haben dafür gesorgt, dass Bewohner und Freunde der Region sehr wenig über die hohe Wehrhaftigkeit von Bergell und Engadin wissen. Das neueTourismusprojekt MYTHOS FESTUNG ENGADIN öffnet nun die Panzertüren der unterirdischen Welt der Festungen. 2020 war die erste Festungswoche in Maloja und Albula ausgebucht, 2021 kommen die Festungen von Ova Spin und Lavin dazu mit Anlagen des ersten Weltkrieges, des zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges. Ab 2022 werden auch die Festungen von Bernina, Flüela und Susch und die drei modernen Artilleriebunker des Engadins besucht. Es sind auch Mehrtageswanderungen und ein Biketrail geplant, die zeitlich vom Mittelalter bis in die Gegenwart führen. Das Bergell und das Engadin haben tief unter Fels eine grossartige und bis heute noch vielfach unbekannte Geschichte zu erzählen.   

Die  Festungswochen 2021 im Bergell und im Engadin bestehen aus vier gleichartigen dreitägigen Exkursionen:

Erster Tag      MALOJA - die stärkste Passfestung Graubündens. Tageswanderung                       von den Schützengräben von 1915 zu den drei Festungen von 1938.

Zweiter Tag   Die gut gerarnten Festungen am OFENPASS und in LAVIN.                                  1. und 2. Weltkrieg, Kalter Krieg. Tagesausflug mit Kleinbus.

Dritter Tag     Passfestung ALBULA und Kommandobunker ALVANEU                                      2. Weltkrieg und Kalter Krieg. Tagesausflug mit Kleinbus.

Leitung          Durch die zwei Vorstandsmitglieder von PRO CASTELLIS und                              Festungsfachleute Hans Stäbler und Felix Nöthiger.

Anmeldung   Für die dreitägige Exkursion wie für die Hotelreservation in den                              Hotels Schweizerhof und Maloja KULM:                                                                  BREGAGLIA ENGADIN TOURISMUS 081 822 15 55 bis                                    spätestens zwei Tage vor Beginn der Exkursion.                                                        Wenn es freie Plätze gibt, können auch einzelne Tage gebucht                                  werden. Erst am Vortag anfragen und bis 16:30 bestätigen lassen. 

Preise            Die Preise sind auf Seite 6 des obenstehenden Flyers ersichtlich .                                                                            

 Für inhaltliche Fragen steht Ihnen unsere Sekretariate zur Verfügung:

Gesamtprojekt und Führungen Maloja            pro-castellis@bluewin.ch

Führungen Ova Sin, Lavin, Albula                  hstaebler@crestawald.ch