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Ruine Hassenstein / Hasenstein Gde. Zillis-Reischen





Wappen Vatz-Werdenberg


    Die Wasserburg Hassenstein hatte nur
    zwei Besitzerfamilien: Die Burg ging
    nach dem Aussterben der Freiherren
    von Vaz an die Grafen von
    Werdenberg-Sargans, die ihre Rechte
    über das Tal nach der Schamser Fehde
    von 1451 verkauften, die
    bedeutungslos gewordene Burg wurde
    aufgelassen. Hier die Wappen Vaz
    und Werdenberg aus dem langen Saal
    von Haselstein.



Die wenigen erhaltenen Reste der einst grossen dreieckigen Burganlage sind bescheiden. Dennoch nimmt sie in zweifacher Hinsicht eine unter den Burgen Graubündens besondere Stellung ein. Sie ist nicht nur die einzige alpine Wasserburg der Schweiz auf dieser Höhe, die auf zwei Seiten durch Wassergräben geschützt war – die dritte Seite ist durch eine Felswand sturmsicher. Was bei vielen Burgen vom Volksmund zu Unrecht behauptet wird – ein Ursprung in römischer Zeit – ist hier zweifelsfrei nachgewiesen. Die archäologische Grabungen in der Burg von 1980 und in der Höhle des Burgfelsens von 1990 haben den Nachweis einer grösseren römischen Siedlung erbracht. Es gibt kaum Zweifel, dass hier die lange nur in Zillis vermutete römische Wegstation LAPIDARIA lag, ausgewiesen in den Abschriften einer spätrömischen Landkarte. Direkt an der Strasse von Brigantium (Bregenz) über Magia (Maienfeld) und Curia (Chur) nach Clavenna (Chiavenna).

Die Grabung von 1980 lässt vermuten, dass die Gesamtanlage des wehrhaften grossen Dreiecks von den Römern angelegt wurde und in Ruinenform im 13. Jahrhundert von den Vazern zum Bau ihrer Burg weiterverwendet wurde.

Die römische Wegstation, die spätrömische Kulthöhle mit Bestattungen und Kultgerät und die mittelalterliche Burg bilden ein Ensemble von überregionaler Bedeutung.

Seit den 1960er Jahren wurde rund die Hälfte der grossen erhaltenen Ringmauer durch landwirtschaftliche Nutzung und Lokalstrassenbau zerstört, einer der beiden Wassergräben wurde aufgefüllt, der die beiden Gräben speisende Bach eingedolt.

Um die in rascher Auflösung begriffenen Reste dauerhaft zu sichern, hat. P:C: Gemeinde und Kanton 2014 ein Sicherungsprojekt eingereicht, und sich bereit erklärt, die Hälfte der Kosten zu übernehmen.

Zusammen mit zwei Denkmalpflegern wird die Idee verfolgt, während den Sicherungsarbeiten der Ringmauer 2015 einen Fachkurs für die Sicherung von Burgruinen für Denkmalpfleger auszuschreiben. Wer mit beruflichem Hintergrund als Kunsthistoriker oder Architekt eine Burgensicherung begleiten muss, wird dies leichter tun können, wenn er selbst einmal mit eigenen Händen morsches historisches Mauerwerk abgebaut und neu gesetzt hat. Wir werden Anfang 2015 hier berichten, ob das Projekt zustande gekommen ist.



Hassenstein












   


    Reste der stark aufgelösten
    Ringmauer (Bering) von Hassenstein,
    dahinter der als kleiner Hügel
    wahrgenommene Turmrest der Burg,
    der völlig von seinem Schutt umhüllt
    ist.